Hintergrund und Ziele des Kompetenznetzes

Vor dem Hintergrund der jüngst rasch wachsenden weltpolitischen und weltwirtschaftlichen Bedeutung autoritärer Systeme – von der Golfregion bis Ostasien – stellt der Einflussgewinn nicht-demokratischer politischer Systeme und ganz besonders der Volksrepublik China eine zentrale Herausforderung für Politik, Politikberatung wie auch für die wissenschaftliche Forschung dar. Die politische Anpassungs- und Innovationsfähigkeit von autoritären Regierungssystemen ist in den Sozialwissenschaften bislang nur sporadisch untersucht worden.

 

Das Kompetenznetz „Regieren in China“ setzt sich zum Ziel, gestützt auf eine innovative Verbundbildung mit Anknüpfungsmöglichkeiten zu weiteren sozial- und regionalwissenschaftlichen Fächern die Voraussetzungen, Erfolge und Grenzen der Anpassungs- und Innovationsfähigkeit von Institutionen, Verfahren und Inhalten des Regierens in China zu erforschen. Dieses Forschungsprogramm baut einerseits auf abgeschlossene Arbeiten der Mitglieder auf und schließt an bestehende Projekte an. Andererseits kommen neue Teilprojekte hinzu, welche gezielt aufeinander abgestimmt Einzelfragen dieser Thematik vertiefen und aufarbeiten. Dabei profitiert das Kompetenznetz von den vielfältigen internationalen Kontakten seiner Mitglieder. Hierzu ein kurzer Überblick über die verschiedenen Forschungsfragen der Teilprojekte

Breits im Rahmen des Kompetenznetzes "Regieren in China" abgeschlossene Teilprojekte:

In diesem Sinne, ist es das Ziel der Mitglieder des Kompetenznetzes, zur Stärkung und Bündelung der bestehenden Ressourcen in der deutschen chinabezogenen Politikwissenschaft beizutragen.

 

Öffentlichkeitsarbeit

Darüber hinaus präsentieren die Mitglieder des Kompetenznetzes die für Politikberatung und Öffentlichkeitsarbeit interessanten Ergebnisse ihrer Forschung im Rahmen von Hintergrundpapieren/Diskussionspapieren. Diese werden in unregelmäßigen Abständen kostenlos zum Download zur Verfügung stellt.

 

Nachwuchsförderung

Ein wichtiges Ziel ist es auch, eine neue Generation von sozialwissenschaftlichen Chinaforschern, durch die Mitarbeit von je ein bis zwei Doktoranten bzw. Postdocs je Teilprojekt, heranzubilden. Im Rahmen des Kompetenznetzes wird so Raum für neue Themenschwerpunkte geschaffen, die unter der Anleitung der Teilprojektleiter von den Doktoranten und Postdocs bearbeitet werden. Diese sollen durch den fachlichen Austausch innerhalb des Netzwerkes, intensive Betreuung, gemeinsame Workshops, Einbindung in Lehre, Publikationstätigkeit  und die Forschungstätigkeit gezielt gefördert werden. 

 

Wissenschaftliche Tagungen

Ein besonderes Anliegen des Kompetenznetzes ist die größere Sichtbarkeit des Forschungsstandortes Deutschlands in der internationalen Wissensgemeinschaft. Diese Sichtbarkeit soll durch Konferenzen, Workshops und Veranstaltungen, die dem internationalen Austausch dienen sollen, und der Beteiligung der Mitglieder an internationalen Großkonferenzen verstärkt werden.

 

Gastwissenschaftler-Austausch

Ein weiterer, für die Forschung, bedeutender Ansatz des Kompetenznetzes ist es, ein Gastwissenschaftlerprogramm aufzubauen. Dazu werden pro Jahr zwei Gastwissenschaftler aus dem Ausland eingeladen. Durch ihren Aufenthalt an zwei bis drei Standorten des Kompetenznetzes sollen sie zur Vernetzung, sowie der Einbindung in Forschung und Lehre beitragen. Öffentliche Vorträge der Gastwissenschaftler können darüber hinaus auch ein breiteres Publikum für die Thematik interessieren.

 

Gefördert wird das Kompetenznetz „Regieren in China“ als Verbundprojekt im Rahmen der Initiative „Freiraum für Geisteswissenschaften“ unter dem Förderschwerpunkt „Stärkung und Weiterentwicklung der Regionalstudien (area studies)“ des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Mit Beginn des Projektes am 1. März 2010 wurde das Kompetenznetz zunächst für vier Jahre und anschließend für weitere zwei Jahre durch das BMBF gefördert. Das Kompetenznetz verfügt über ein Fördervolumen von rund 3 Millionen Euro.